Gentechnisch veränderte Pflanzen (GV-Pflanzen)
Die Pflanzenbiotechnologie ermöglicht es Pflanzenzüchtern, Gene in eine Pflanze neu einzuführen, um bestimmte Merkmale zu verstärken oder neu zu entwickeln. Diese Gene können aus einer Vielzahl unterschiedlicher Organismen stammen. Die Pflanzenbiotechnologie erlaubt es Landwirten, Lebensmittel, Textilfasern und Kraftstoffe effizienter und umweltschonender zu produzieren und gleichzeitig die Bedürfnisse der Verbraucher zu erfüllen.
Auf diese Weise können Pflanzen entwickelt werden, die widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten sind, Resistenzen gegen Schädlinge oder Herbizide aufweisen, Trockenperioden besser überstehen oder einen höheren Nährwert bieten. Der Nutzen von Biotechnologie in der Landwirtschaft zeigt sich in positiven Effekten auf Umwelt, Klima und Ernteerträge. (Quelle)
GVOs werden weltweit angebaut
Gentechnisch veränderte Pflanzen werden heute weltweit auf etwa 14,4 % Prozent (Quelle) der Ackerflächen angebaut (Quelle). Bei einzelnen Kulturen wie Soja und Baumwolle nutzen Landwirte GV-Pflanzen sogar auf mehr als 50 Prozent der Anbaufläche. In Europa konzentriert sich die Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen auf den Anbau von schädlingsresistentem Mais. Dieser wird in Spanien und Portugal angebaut. (Quelle)
GVOs sind so sicher wie konventionelle Pflanzen
Über 3 Billionen Mahlzeiten mit genetisch veränderten Organismen wurden schon sicher verzehrt. In der Wissenschaft herrscht Einigkeit darüber, dass GVOs gesundheitlich so unbedenklich sind wie konventionell gezüchtete Pflanzen. Dies wurde in mehr als 3.000 Studien von über 280 wissenschaftlichen Einrichtungen bestätigt, darunter von mehreren Wissenschaftsakademien, wie der Leopoldina. (Quelle) Auch die Europäische Kommission hat seit den 1980er-Jahren mehr als 130 Forschungsprojekte zur Sicherheit von GV-Pflanzen gefördert, an denen über 500 unabhängige europäische Forschungsgruppen beteiligt waren. (Quelle) Die Technologie wird außerdem von über 170 Nobelpreisträgern unterstützt (Quelle).
GVOs für Nachhaltigkeit
„Uns ist mittlerweile klar, dass die Ausweitung der landwirtschaftlichen Nutzflächen die größte Sünde im Hinblick auf den Klimawandel und die biologische Vielfalt ist. Das heißt, dass wir Nahrungsmittel auf kleineren Flächen anbauen müssen, um die Natur zu schützen.“
– Matin Qaim, Agrarwissenschaftler und Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn. (Quelle)
1. Flächennutzung
GVOs ermöglichen eine effiziente Flächennutzung und schützen damit unter anderem die biologische Artenvielfalt. Mit dem Wachstum der Weltbevölkerung steigt auch der Bedarf an Nahrung und somit an Anbauflächen. „Die nutzbaren Ackerflächen sind begrenzt. Daher muss der überwiegende Teil dieser zusätzlichen Erzeugung aus einer nachhaltigen Intensivierung der Landwirtschaft kommen.“ (Quelle)
2. Ernährungssicherheit
Zahlreiche Studien zeigen, dass gentechnisch veränderte Pflanzen – z. B. insektenresistenter Mais und Baumwolle – auf den gleichen Flächen durchschnittlich 20–22 Prozent höhere Erträge liefern als konventionelle Sorten. In einzelnen Fällen wurden sogar Steigerungen bis zu rund 25 Prozent beobachtet (Quelle). Ohne GVOs müssten wir mehr als 234.000 Quadratkilometer zusätzliche Anbaufläche nutzen, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Das entspricht fast zwei Dritteln der Fläche der Bundesrepublik Deutschland (Quelle). Um dieselbe Menge zu erzeugen, müsste man wesentlich größere Anbauflächen für die Bio-Landwirtschaft nutzen, da diese geringere Erträge liefert.
3. Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
GVOs senken den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Betriebe, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen arbeiten, verbrauchen im Vergleich zu konventionellen Agrarbetrieben weniger Pflanzenschutzmittel und erzielen um 64 Prozent höhere Gewinne (Quelle). Insektenresistenter, gentechnisch veränderter Mais macht bis zu einem Drittel des Maises in Spanien aus und hat den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um 37 Prozent gesenkt. (Quelle)
4. CO2-Emissionen
Die Einführung gentechnisch veränderter Pflanzen hat im Jahr 2020 CO₂-Einsparungen ermöglicht, die dem jährlichen Ausstoß von rund 15,6 Millionen Pkw entsprechen. Kumuliert ergibt sich für den Zeitraum 1996 bis 2020 eine Einsparung, die dem CO₂-Ausstoß von etwa 41 Millionen Pkw in einem Jahr entspricht (Quelle). Zum Vergleich: Würde man diese Autos hintereinander aufstellen, würde die Schlange viereinhalb mal um den Globus reichen. Die Einsparungen ergeben sich hauptsächlich aus reduziertem Pflügen (durch Direktsaat) und aus weniger Traktorfahrten. Das schont darüber hinaus unsere Böden und vermindert Bodenerosion.
5. Vorteile für Verbraucher
In immer mehr Ländern sind gentechnisch veränderte Pflanzen mit direkten Vorteilen für die Verbraucher verfügbar, und ihre Anzahl wird voraussichtlich zunehmen. Sie senken nicht nur die Preise, sondern erzeugen beispielsweise auch gesündere Öle, vermindern Lebensmittelverschwendung (z. B. durch nicht braun werdende Äpfel) und verbessern die Lebensmittelsicherheit, indem sie das Risiko von Mykotoxinen und Acrylamid reduzieren. Sobald sie auf den Markt kommen, können nährstoffangereicherte Lebensmittel wie der Goldene Reis Kinder vor dem Erblinden und sogar dem Tod schützen. In dieser transgen-Datenbank sind über 60 Pflanzensorten mit gentechnischen Verbesserungen zu finden, von denen viele Vorteile für Verbraucher bieten.
