Landwirte entscheiden
Weltweit treffen Landwirte Jahr für Jahr Entscheidungen darüber, welche Mittel und welches Saatgut sie einsetzen, um die bestmögliche Ernte zu erzielen. Diese Wahl hängt von vielen Faktoren ab: klimatische Bedingungen, regionale Umweltanforderungen, die Jahreszeit, Verbraucherbedürfnisse und wirtschaftliche Überlegungen.
Dabei investieren sie in Saatgut, das eine gute Rendite verspricht, zum Umweltschutz beiträgt und zugleich Gesundheit und Sicherheit für Verbraucher gewährleistet. Daher sollten Landwirte die Möglichkeit haben, aus der gesamten Palette an Züchtungsverfahren zu wählen – sei es konventionell, ökologisch/partizipativ, gentechnisch verändert (Transgenese) oder mithilfe neuer genomischer Techniken (NGTs) gezüchtet. Mehr zur Geschichte der Pflanzenzüchtung findet sich im BMBF-geförderten Projekt pflanzenforschung.de.
Biotech-Pflanzen
Biotech-Pflanzen gehören zu den Mitteln, die Landwirte in Ländern ohne Anbauverbote für gentechnisch veränderte Pflanzen (GV-Pflanzen) wählen können. Weltweit nutzen inzwischen mehr Landwirte GV-Pflanzen als es in der gesamten EU Landwirte gibt. (Quelle)
Die Europäische Union hingegen hat den Anbau solcher Pflanzen de facto verhindert. Stattdessen werden GV-Agrarprodukte nach einem aufwändigen Zulassungsverfahren in größerem Umfang für Futter- und Lebensmittelzwecke importiert. Gemäß einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Juli 2018 gilt diese restriktive Haltung auch für Pflanzen, die mit neuen genomischen Techniken (NGTs) entwickelt wurden – selbst wenn sie sich nicht von konventionell gezüchteten Pflanzen unterscheiden lassen. (Quelle)
Saatgut als Schlüssel für die Zukunft
Eine zentrale Frage im Rahmen der europäischen Farm-to-Fork-Strategie lautet: Wie kann die Balance zwischen landwirtschaftlicher Produktion, dem Erhalt der Artenvielfalt und der wirtschaftlichen Existenzsicherung von Landwirten erreicht werden?
Die Antwort liegt in einem vielfältigen Werkzeugkasten – und hochwertiges Saatgut ist ein vielversprechendes Werkzeug für eine nachhaltige, leistungsfähige Landwirtschaft. Neue Züchtungsmethoden und gentechnische Verfahren können dazu beitragen, aktuelle Herausforderungen zu meistern: Anpassung an den Klimawandel, Schutz vor Schädlingen, Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und CO₂-Emissionen, Sicherung von Ernteerträgen auf weniger Fläche sowie Einkommenssicherung für Landwirte.
